Ginkgo Biloba – Medizin für das Gehirn?

/ / Heilpflanzen

Ginkgo Biloba hat sich einen großen Namen bei altersbedingten und demenziellen Erkrankungen gemacht. Es soll eine positive Wirkung auf das Lern – und Denkvermögen  sowie die Konzentration und Erinnerung haben. Ginkgo Biloba zählt zu den Heilpflanzen mit besonderer Wirkung auf unser Gehirn.

Die chinesische Medizin nutzt diese Pflanze auch gegen jegliche andere Beschwerden. Darüber wurde dieser Pflanze im alten China eine verjüngende Wirkung zugesprochen.

Wie Ginkgo Biloba aufgebaut ist, welche Wirkungen wirklich nachgewiesen sind und was sich noch hinter dieser interessanten Pflanze verbirgt, könnt ihr im folgenden Artikel erfahren!

Pflanzensteckbrief

Ginkgo Biloba

Ginkgo biloba auf einen Blick

Familie: Ginkgogewächse (Ginkgoaceae)

Herkunft: Asien (natürliche Population in Chongqing und Guizhou)

Wirkstoffe: Flavonoide (Flavonglykoside, Biflavonoide), Terpenlactone (Ginkgolid A/B/C, Bilabolid), Alkohole, Pinit, Zucker, Essigsäure, Capronsäure, Ginkgolsäure, Shikmisäure, Sitosterin, Wachs, Stärke, Harz, ätherisches Öl, fettes Öl

Wirkung: durchblutungsfördend (vor allem im Gehirn), verjüngend

Synonyme

  • Ginko, Entenfußbaum
  • Japanischer Nussbaum
  • Fächerblattbaum, Fächertanne
  • Hügelaprikose, Silberaprikose
  • Silberbaum, Tempelbaum

Wirk- und Inhaltsstoffe

In den Ginkgoblättern sind die wirksamkeitsbestimmenden Inhaltsstoffe – Ginkgoflavonglykoside und Terpenlactone (Ginkgolide und Bilobalid) – zu 0,02-0,2 Prozent enthalten. Sesquiterpene, vorwiegend den Wirkstoff Bilobalid, kommt zu 0,02 bis 0,06 Prozent vor.

Auch die Flavonoide (Kämpferöl, Quercetin und Ginkgosäuren) sind in den Blättern enthalten.

Procyanidine, langkettige Kohlenstoffe wie Alkohole, Aldehyde und Ketone und alicyclische Saüren, Cyclite, Kohlenhydrate mit den Derivaten Chinasäure, Zuckersäure, Ginkgolsäure, Hydroxygikgolsäure, Saccharose, Pinit und Sequoyit sind Inhalts- und Wirkstoffe des Ginkgo Biloba.

Gingko Biloba Inhaltsstoffe
  • Flavonoide
  • Terpenlactone (Ginkgolid A/B/C, Bilabolid)
  • Ginkgolsäure
  • Procyanidine
  • Saccharose
  • Chinasäure

Wirkung & Effekte

Die medizinische Forschung konnte nocht nicht ermitteln wie die Bestandteile der Gingkopflanze zusammen wirken. Es wird die These aufgestellt, dass einige Wirkstoffe wie die Flavonoide und die Gingkoloide und Bilobalide ihre Wirkung durch synergetische Effekte erzielen. In Laborversuchen wiesen diese Gemische zahlreiche Wirkungen auf. Es schützt unsere Nervenzellen vor schädlichen Einflüssen und die Funktion bestimmter Gehirnbotenstoffe wird unterstützt, die unser Gedächtnis und das Lernen beeinflussen.

Aufgrund dieser Tatsache wird angenommen, dass Ginkgo Biloba hilft, wenn unsere geistigen Fähigkeiten wie die Konzentration oder das Lernen nachlassen. Allerdings kann dies nicht mit Sicherheit belegt werden. In einigen Studien wurde ermittelt, dass Zubereitungen aus Gingkoblättern eine verlangsamere Wirkung auf Demenzerkrankungen hat. Andere Untersuchungen ergaben, dass die Gedächtnisleistungen, zumindestens bei gesunden Menschen, nicht verbessert werden.

Eine weitere vermutete Wirkung ist die Hemmung der Blutgerinnung sowie eine Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes. Daher kann sich Gingko positiv auf Schwindel, Ohrensausen (Tinnitus) und die Schaufensterkrankheit (PAVK) aus. Leider gibt es auch hierzu widersprüchliche Studien.

Ginkgo ist ein Antioxydant, dass freie Radikale unschädlich macht. Dieser Heilpflanze wird daher eine verjüngende Wirkung nachgesagt.

In der tradionellen chinesischen Medizin werden nicht nur die Blätter genutzt, sondern auch die Wurzeln und die Früchte dieser Pflanze. Die Samen sollen ein positiven Effekt auf folgende Beschwerden haben: Tuberkulose, Husten Asthma, Blasen- und Harnwegsetzündungen, Alkoholvergiftung, die Verdauung sowie unsere Lebensenergie.

Essbar sind die Kerne der Samen, allerdings müsst ihr diese vor dem Verzehr garen oder rösten. Ihr könnt auch 10-15g Samen abkochen und dies dann als Tee trinken oder ihr esst einfach die gerösteten Samenkerne.

Das Abkochen der Wurzeln wird in der TCM gegen Menstruationsbeschwerden und nächtlichen Smaenerguss eingesetzt. Hierzu werden 5-10g Ginkgo Biloba Wurzeln abgekocht. Danach das ganze Gemisch abseihen, die gewonnene Flüssigkeit kann man vor der Mahlzeiten einnehmen. Dies kann auch gegen Blähungen eingesetzt werden und soll einen stärkenden Effekt auf unseren Magen haben.

ACHTUNG!

Einige Menschen reagieren allergisch bei Hautkontakt mit Ginkgofrüchten. Es führt dann zu Hautirritationen.

Extrem hohe Dosen von Ginkgo kann zu Übelkeit sowie zu Kopfschmerzen führen.

Wichtig ist ebenfalls, dass man nicht gerinnungshemmende Medikamente und Ginkgo-Präparate gleichzeitig einnimmt! Die Wirkung des Gingko-Präparates kann den Effekt der Gerinnungshemmer verstärken. Dadurch kann es zu Blutungen kommen! Daher ist es auch sehr wichtig, dass man ungefähr 2 Tage vor einer OP die Einnahme von Gingkozubereitungen unterlässt, um keine unerwünschten Blutungen zu riskieren.

Wirkung zusammengefasst

  • nervenschützend
  • durchblutungsfördernd
  • konzentrationsunterstützend
  • verjüngend

Wirkung in der TCM

  • Husten
  • Tuberkulose
  • Asthma
  • Blasen- und Harnwegsentzündungen
  • Alkoholvergiftung
  • Gonorrhoe
  • Verdauung
  • Menstruationsbeschwerden
  • Anregung der Lebensenergie

Zubereitung und Konsumformen

Ginkgo Biloba ist in verschiedenen Formen konsumierbar. Die häufigste Form der Anwendung ist die Tablette. Man kann ihn natürlich auch als Tee zubereiten, was heutzutage aber eher selten ist. Auch als Tinktur oder als Tropfen kann man Gingko zu sich nehmen.

Möchte man Ginkgo traditionell als Tee konsumieren, nimmt man 2 Teelöffel Gingko und übergießt dies mit kochenden Wasser. Dies lässt man dann 10 Minuten ziehen. Danach das Ganze abseihen und dann in kleinen Schlucken trinken. Ein bis 3x täglich kann man diesen Tee trinken.

Eine weitere Möglichkeit besteht in der Zubereitung einer Ginkgo-Tinktur. Hierzu benötigt Ihr eine Glas mit Schraubdeckel und Doppelkorn oder Weingeist. Hierfür gebt ihr Gingko in das Glas und übergießt dies mit dem Doppelkorn bis der gesamte Gingko bedeckt ist. Nun das Glas verschließen. Nach 2-6 Wochen die gesamte Mischung abseihen und in eine dunkel Flasche abfüllen. Von dieser Zubereitungsform kann man 1-3x täglich 10-50 Tropfen einnehmen. Sollte Euch die Mischung zu konzentriert sein, könnt Ihr sie mit Wasser verdünnen.

Wie oben schon erwähnt ist die häufigste Anwendungsform die Tablette. Gingko-Präparate könnt Ihr in Apotheken, Supermärkten und Drogerien finden. Tabletten mit hochkonzentrierten Ginkgo Biloba-Extrakten, die gegen Demenz helfen sollen, kauft Ihr in der Apotheke. Zur Stärkung der allgemeinen Durchblutung und der eigenen Leistungsfähigkeit eignen sich die leichter konzentrierten Präparate aus den Drogerien oder Supermärkten.

Ginkgo Biloba kann man auch äußerlich bei schlecht heilenden Wunden oder Geschwüren anwenden. Hierfür tränkt ihr ein Tuch mit Gingkotee oder einer verdünnten Gingkotinktur. Damit es nicht tropft, müsst ihr das gut auswringen. Nun legt es auf die Wunde. Um zu verhindern, dass Eure Kleidung etc. feucht/nass wird, könnt Ihr das mit Plastikfolie abdecken. Das Ganze lasst ihr am besten über Nacht einwirken.

Es besteht ebenfalls die Möglichkeit Ginkgo Biloba Präparate im Vaporizer zu verdampfen. Die dafür notwendige Vaporizer Temperatur beträgt 130-180°C.

Zubereitungs- und Konsumformen

  • Tabletten
  • Tee
  • Tinktur/Tropfen
  • Umschläge
  • Verdampfen im Vaporizer 130-180°C

Anbau und Vermehrung

In den mittleren Breiten ist der Ginkgo Biloba im eigenen Garten anbaubar. Er benötigt keinen speziellen Boden, er wächst auf sauren wie auf alkalischen Böden. Allerdings weist er auf sauren Böden ein schlechteres Wachstum auf. Allerdings geht er bei zu trockenen oder zu nassen Böden ein. Er steht gerne im Halbschatten. Da er unempfindlich gegenüber Luftschadstoffen ist, eignet er sich sehr gut asl Straßen- und/oder Parkbaum. Darüber hinaus ist er immun gegen Insekten, Pilzen, Bakterien und durch Viren ausgelöste Krankheiten.

In den ersten beiden Jahren ist diese Pflanze nicht winterhart, weshalb sie oft in den ersten 2 Jahren in Töpfen angebaut wird. Danach kann er Temperaturen bis zu -30°C aushalten.

Im Herbst sollte man die Samen in feuchten Sand legen und sie bis zur Keimung kühl stellen.

Allerdings ist es einfacher fertige Pflanzen zu verwenden.

Beim Anbau zu beachten:

  • die ersten 2 Jahre nicht winterhart
  • kein zu nasser und kein zu trockener Boden
  • Halbschatten

Aussehen und Erscheinungsbild

Der Gingkobaum ist kurzstämmig. Er weist eine breite und lockere Krone auf und wird bis zu 30 Meter hoch.

Die Blätter sind lederartig, langstielig und zweilappig. Sie sind fächerförmig. Am Grunde sind sie breit keilförmig und nach vorne hin sind sie wellig gebuchtet oder eingeschnitten. Sie sind auffällig gabelnervig. Ein tiefes und mattes Grün weisen sie auf. Des Weiteren sind die Blätter unbehaart. Die Blattspreite kann bis 10cm lang und ebenso breit werden. Im Herbst färben sich die Blätter gelb.

Die Borke bzw. Rinde des Gingkobaumes ist grau.
Die männlichen Blüten dieser Pflanze sind kätzchenförmig und werden 3-5cm lang. Die weiblichen Blüten weisen die gleiche Größe auf, sind lang gestielt und besitzen 2 Samenanlagen.
Die Früchte dieses Baumes sind mirabellenartig, haben gelbes Fruchtfleisch und einen harten Kern. Sobald das Fruchtfleisch reif ist, verbreitet es den unangenehmen Geruch nach Buttersäure.

Aussehen des Gingko Biloba

  • kurzstämmiger Baum mit einer breitgefächerten Krone
  • bis zu 30 Meter hoch
  • fächerartige Blätter
  • gelbe und mirabellenartige Früchte

Quellen & Links

Welche Erfahrungen habt ihr mit dieser Heilpflanze? Nutzt ihr Extrakte aus dieser Pflanze zur Steigerung eurer Gehirnfunktion? Teilt uns eure Meinung mittels der Kommentarfunktion mit.

OBEN