Ololiuquiranke (Turbina corymbosa Ololiuqui) – hypnotische Samen

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Ololiuquiranke (Turbina corymbosa) ist eine bekannte psychoaktive Pflanze. Ihr Gebrauch als Rauschpflanze geht weit in die vorspanische Zeit zurück. Es sind besonders die Samen von Ololiuqui, die einen starken Rausch erzeugen.

Die Samen dienen ebenso als Medizin und werden von den indigenen Völkern Amerikas für Rituale und Zeremonien verwenden, um starke Visionen hervorzurufen.

Für medizinische Zwecke wird Ololiuqui vorwiegend als Diuretikum und bei Quetschungen sowie bei Wunden verwendet.

Ololiuqui ist eine echte Rauschpflanze. Sie wirkt nicht so psychedelisch wie die Meisten es kennen, ist aber trotzdem ein echter All Arounder.

ololiuqui

Ololiuquiranke (Turbina corymbosa) kaufen

In gut sortierten Shops lassen sich die Samen kaufen. Getrocknete Pflanzenteile oder die ganze Pflanze ist eher selten zu kaufen.

Turbina corymbosa Wirkung & Effekte

Die Ololiuquisamen wirken psychedelisch, aber auf eine ganze besondere Art & Weise. Es ist die psychedelische Erfahrung, die ihr durch psilocybe enthaltene Pilze oder NN-DMT erreichen könnt.

Die Samen entfalten vielmehr eine hyptnotische Wirkung – ähnlich wie das Kraut Ipomoea violacea. Dabei soll es nach der Einnahme von Ololiuqui zu starken Visionen kommen.  Weiterhin kann es zu tranceähnlichen Zuständen und/oder zu Dämmerschlaf mit Traumbildern kommen.

(volks)medizinisch

Aus volksmedizinischer Sicht wird das Kraut als Deuretikum sowie zur Behandlung von Quetschungen, Wunden und Hautirritationen genutzt. In Guatemala werden die Blätter der Ololiuquiranke auch zur Behandlung von Tumoren genutzt. Die kubanische Volksmedizin nutzt das Kraut zur Erleichterung von Geburten. Teilweise kommt die Pflanze auch als Schlafmittel zum Einsatz.

Der spanische Arzt Francisco Hernandez über Ololiuqui:

„Es gibt in Mexiko ein Kraut, das heißet Schlangenkraut, eine Schlingpflanze mit pfeilförmigen Blättern, die deshalb auch das Pfeilkraut genannt wird. Der Same dient in der Medizin. Zerrieben und getrunken mit Milch und spanischem Pfeffer, nimmt er die Schmerzen weg, heilt allerhand Störungen, Entzündungen und Geschwülste. Wenn die Priester der Indianer mit den Geistern Verstorbener in Verkehr treten wollen, genießen sie von diesen Samen, um sich sinnlos zu berauschen, und sehen dann Tausende von Teufelsgestalten und Phantasmen um sich.“ (Zitat nach RÄTSCH 1991 a: 193)

Wirkung zusammengefasst

  • hypnotisierend
  • psychedelisch

Wirkung (volks)medizinisch

  • Deuterikum
  • bei Wunden und Quetschungen
  • Schmerzmittel

Wirk- & Inhaltsstoffe Ololiuqui

In frischen Ololiuquisamen kommen 0,012 bis 0,07 % Indol- bzw. Mutternkornalkaloide  (Ergolinalkaloide) vor. Das enthaltene Hauptalkaloid nennt sich Ergin und macht 50% des Gesamtanteils aus.

Unter den neben Nebenalkaloiden ist das Erginin das Wichtigste. Weiterhin enthalten, sind geringe Mengen an Chanoclavin, Elymoclavin sowie Lysergol. Neben diesen Wirkstoffen finden sich auch  Terpenglykoside sowie Galactomannane in dieser Rauschpflanze.

Nicht nur die Samen sind mit psychoaktiven Indolalkaloide versehen. Auch die Stengel und Blätter sind mit psychoaktiven Wirkstoffen versehen. Der einzige Pflanzenteil, der nicht mit Indolalkaloide versehen ist, sind die Wurzeln.

In den getrockneten Blättern sind etwa 0,016 bis 0,027% enthalten. Die getrockneten Stengel weisen Konzentrationen von 0,01 bis 0,012% auf.

Inhaltsstoffe
  • Ergin, Erginin
  • Terpenglykoside, Galactomannane
  • Chanoclavin, Elymoclavin, Lysergol

Ololiuquiranke Zubereitung und Konsumformen

Die noch frischen oder auch die getrockneten Samen werden, bevor sie konsumiert werden, üblicherweise in hochprozentigen Schnaps eingelegt. Man quetscht die frischen Samen und legt diese in Zuckerrohrschnaps ein bis sie aufquellen.

Eine weitere Zubereitungsform ist das Ausziehen der Samen mit Hilfe von Wasser. Man nimmt ca. 15 Samen, zerstößt sie und gibt diese in eine halbe Tasse Wasser.

Da die Inhaltsstoffe wasserlöslich sind, kann man die Samen vermutlich auch mittels Verdampfung in einem Vaporizer konsumieren.

Zusammenfassung

  • Kauen, rauchen, verdampfen
  • Tee
  • Schlucken (Samen)

Dosierung & Warnhinweise

Indigene Völker geben als Dosierung 20 - 30 Samen an. Diese Menge führte bei westlichen Anwendern jedoch zu keinerlei Effekten. Man experimentierte also mit deutlich höheren Mengen.

60 - 100 Samen führen zu Apathie, erhöhter Empfindlichkeit auf optische Reize sowie einer gesteigerten Teilnahmslosigkeit. 4 Stunden später wird die Wirkung deutlich entspannter und das Wohlbefinden steigert sich.

Scheinbar ist die Wirkung jedoch abhängig vom Konsumenten. Bei einem Versuch mit 8 männlichen Personen, die bis zu 125 Samen einnahmen, kam es zu keinerlei Wirkung außer Erbrechen.

Anbau & Vermehrung

Die Vermehrung ist recht schwierig und erfolgt mittels Samen. Diese werden vorgekeimt und zu Keimlingen herangezogen. Die Pflanze gedeiht am besten in tropischen Klimazonen und benötigt recht viel Wasser. Frost ist der Pflanze nicht zuträglich.

Aussehen & Erscheinungsbild

Die Ololiuquiranke ist eine große und verholzte, ausdauernde Schlingpflanze. Sie kann bis zu 8 m lang werden. Die Blätter der Pflanze sind herzförmig und können 5 bis 9 cm lang sowie 3 -6 cm breit werden. Die Blütenzweige wachsen aus den Blattachseln hervor.

Die Blüten selbst stehen in Büscheln oder Dolden, die ihrerseits die trichterförmigen Blüten tragen. Die Ololiuquiranke blüht in Mexiko zwischen Dezember und März. Aus den Blüten wird eine Art psychoaktiver Honig gewonnen. Die Blütenfarbe ist weiß.

Die Früchte bringen jeweils nur einen hellbraunen oder ockerfarbenen Samen hervor.

Quellen & Links

  • C.Rätsch; Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen

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Pflanzensteckbrief

Ololiuquiranke (Turbina corymbosa)

Familie: Convolvulaceae (Windengewächse)

Gattung: Turbina

Herkunft: Wahrscheinlichster Herkunftsort sind die Tropen in Mexiko. Auch auf Kuba ist die Pflanze oft zu finden. Außerdem auf den westindischen Inseln und an der nordamerikanischen Golfküste. Sie ist auch in Zentralamerika sowie in Südamerika (Amazonasbecken von Sükolumbien) zu finden.

Lebensraum: tropisches Klima

Hauptwirkstoff(e): Ergin

Hauptwirkung: hypnotisch, psychedelisch

Droge: Samen, Blätter, Wurzeln

Rechtslage: Es gib keine Restriktionen mittels Rechtsvorschriften.

Synonyme / volks. Name

  • Aguinaldo,Coatlxoxouqui, Flor de la virgen
  • Hierba Maria, Hoja del norte, Manta, Mantecön
  • Manto, Nicuana-laci, Nocuana-laci, Nosolena, Ololiuhqui
  • Pamaxunk, Sachxoit, Schlangenpflanze, Tumba caballo
  • Weiße Trichterwinde, Xtabentum, Xtabentun
  • Yerba de la serpientes, Yerba de la virgen, Yololique

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