Die Betelpalme ist bekannt für ihre Wirkung auf das zentrale Nervensystem. Extrakte aus der Betelnuss wirken vor allem euphorisierend und stimmungsaufhellend. Betelnüsse werden in ihren Heimatländern auch für mannigfaltige volkstümliche Heilverfahren eingesetzt.
Die normale Betelpalme wirkt nicht psychoaktiv oder halluzinogen. Sie kann einwandfrei in die Gruppe der Uppers eingeordnet werden.
Betelpalme (Areca catechu) auf einen Blick
Familie: Arecaceae, Palmae (Palmen); Unterfamilie Ceroxylinae – Arecineae, Tribus Areceae
Gattung: Betelpalmen
Herkunft: Die Betelpalme kommt vermutlich von den Sunda- oder den philippinischen Inseln. Alle anderen Betelpalmen sind angepflanzt.
Lebensraum: tropische Regenwaldgebiete
Hauptwirkstoff(e): Hauptalkaloid Arecolin
Hauptwirkung: stimmulierende Wirkung auf das zentrale Nervensystem, leicht aphrodisisch, euphorisch
Droge: Arekanüsse, auch Betelnuss
Rechtslage: Legal, unterliegt nicht dem BtmG
Synonyme
- Adike, Arbor Areka
- Areca, Arecanut tree
- Arecanutpalm, Arecapalme
- Arekpalme, Arequero(Portugiesisch)
- Betelnußpalme, Betelnut tree, Buoga
- Bynaubaum, Catechupalme
Wirkung & Effekte
Das in der Betelnuss enthalte Hauptalkaloid Arecolin ist ein Parasympathomimetikum (*1). Es steigert stark den Speichelfluss und wirkt anregend und stimulierend.
Betelnüsse wirken außerdem stimulierend auf das Nervensystem und erhöhen so Eure Denk- & Lernfähigkeit. Ebenso können euphorische Effekte festgestellt werden, welche zur Steigerung der allgemeinen Stimmung führen.
Psychoaktiv? – Die gewöhnlichen Früchte der Betelpalme wirken nicht wirklich psychoaktiv, das Einzige, was man diesbezüglich feststellen kann, ist ein kurz anhaltendes Schwindelgefühl.
Spezielle Arten hingegen wirken tatsächlich rauscherzeugend.
Einige Areca Arten sind stark giftig – der Samen der Areca catechu L. var. nigra, beheimatet auf Java, erzeugt Betäubungen und kann zum Tod führen.
In der volkstümlichen Medizin dient die Betelnuss als Wurmkur (vor allem bei Bandwürmern) und wird gegen Darminfekte eingesetzt.
Wirkung zusammengefasst
- halluzinogen / berauschend (nur bestimmte Arten: toung-noo aus Burma, pinang-mabok (Molukken)
- euphorisierend, stimmungsaufhellend
- Wurmmittel (Bandwürmer), gegen Darmkrankheiten
Betelnuss Wirk- & Inhaltsstoffe
Die Inhaltsstoffe in den Samen (Betelnuss) sind viele verschiedene Alkaloide. Die Alkaloide Arecolin, Arecain, Arecaidin, Arecilidin, Guvacolin, Isoguvacin und Guvacin sind zu 0,1 % – 0,5 % in den Betel-Samen enthalten. Die Nüsse enthalten überwiegend Arecolin, welches beim Kauen mit gelöschtem Kalk in Arecaidin umgewandelt wird.
- Arecolin, Arecain, Arecaidin
- Arecilidin, Guvacolin, Isoguvacin
- Gerbstoffe (Tannine: Galotanninsäure, Gallsäure, D-Catechol, Phlobatannin)
- Schleim, Harz, Kohlenhydrate (Saccharose, Galactan, Mannan)
- Proteine, Saponine, Carotene
- Mineralstoffe (Calcium, Phosphor, Eisen)
- Fette (Sitosteriol)
Zubereitung und Konsumformen
Die Konsumformen der Betelnüsse sind überwiegend oraler Form. Die Nüsse werden gekaut, manchmal auch mit gelöschtem Kalk zusammen. Die verbreitetste Form unter Ethnobotanikern ist der traditionelle Betelbissen. Dieser setzt sich wie folgt zusammen (*2):
- Areca-Samen (Betelnuss)
- Blätter des Betel Pfeffers
- gelöschter Kalk
Weitere Konsumformen ist die Zubereitung von Tee oder das Abfüllen von Betelnuss-Extrakten in Kapseln.
Zusammenfassung
- konsumierbar als Tee
- Betelbisse – traditionelle Konsumform
Achtung! Bitte lest unbedingt die Warnhinweise zu dieser Pflanze, eine Überdosierung kann schnell, gefährlich werden.
Dosierung & Warnhinweise
Dosierungsangaben für einen Tee können wir nicht geben, da man schlichtweg darauf achten muss, wie potent das Extrakt ist, welches man bezieht. Gute Ethno-Shops geben aber Dosierungen vor.
Einige Quellen (*3) geben an, dass die maximale Einzeldosis der pulverisierten Betelnüsse bei 4 Gramm liegt. Überdosen gehen somit bei 5 Gramm los, 8 – 10 Gramm können tödliche Auswirkungen haben.
- Einzeldosis pulverisierte Betelnuss 4 g
- 8 – 10 Gramm können lebensbedrohlich werden
Achtet unbedingt auf Eure Dosierung. Überdosierungen der Betelnuss können schnell gefährlich werden und neben Durchfall und starken Schwindelgefühlen auch lebensgefährlich werden.
Betelpalme Anbau & Vermehrung
Die Betelpalme wird überwiegend durch vorgekeimte Saat angebaut. Die Böden können dabei verschiedene Voraussetzungen mitbringen. Die aus den Samen entstandenen Schößlinge benötigen schattige Plätze.
Diese Pflanze gibt es auch als Zimmerpflanze. Damit diese gut gedeihen kann, muss man neben einem grünen Daumen für die richtigen Rahmenbedingungen sorgen. Die Palme benötigt einen hellen Standort ohne direkte Einstrahlung der Sonne und eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Die Betelpalme hat sehr feine Palmwedel, die schon bei leichter Berührung Gefahr laufen abzubrechen. Der Standort sollte also möglichst ruhig gelegen sein.
- heller und ruhiger Standort
- keine direkte Sonneneinstrahlung
- gießen mit Wasser, das Zimmertemperatur aufweist
- Temperatur nicht unter 18 °C
Aussehen & Erscheinungsbild
Diese Palmenart kann bis zu 25 Meter hoch werden und besitzt einen dicken Stamm der 30 – 50 cm im Durchmesser misst. Die Blätter der Betelpalme sind gefächert und können bis zu 2 Meter lang werden.
Die Blüten diese Pflanze befinden sich unter den Wedelblättern. Die Palme kann bis zu drei Fruchtstände austreiben, welche jeweils 150 – 200 Früchte hervorbringen. Die bis zu 7 cm langen Früchte enthalten 3 bis 10 g schwer werdene Samen (die eigentlichen Betelnüsse).
Quellen & Links
- (*1) C.Rätsch; Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen
- (*2) Betelbissen: http://online-media.uni-marburg.de/biologie/nutzpflanzen/heike_zimmermann/Der_betelbissen.html
- (*3) ROTH et al. (1994: 141)
Ihr habt Erfahrungen mit Betelnüssen gemacht? Dann teilt Eure Erfahrungen mit uns und erzählt uns, was für Effekte Ihr erleben konntet!