Piper, Piperaceae (Pfeffergewächse) – verschiedene Pfefferarten

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Piper Pflanzengattung

Die Gattung Piper umfasst zirka 1200 verschiedene Arten und gehört zu der Familie der Pfeffergewächse (Piperaceae). Viele Pfeffergewächse haben eine hohe ethnobotanische Bedeutung und sind Bestandteil verschiedener indianischer, aber auch fernöstlicher Rituale.

Pfefferpflanzen sind in den meisten Fällen Halbsträucher, Kletterpflanzen oder aber kleinere Bäume. Viele der Arten enthalten als Hauptbestandteil ätherische Öle, welche äußerst aromatisch sind. Besonders die Blätter, Früchte und Blütenstände erregen aufgrund ihres Duftes eine hohe Aufmerksamkeit.

Einigen Arten dieser Gattung werden psychoaktive, halluzinogene oder auch aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Besonders die Wirkung als „Scharfmacher“ kann aus verschiedenen kulturellen Kreisen entnommen werden. Auch aus volksmedizinischer Sicht kommen einige Arten zum Einsatz. So werden in Brasilien Pfefferarten als Schmerzmittel genutzt.

Piper Vertreter können so gut wie überall in den Tropen gefunden werden. Denn nur hier herrscht das notwendige warme und feuchte Klima. Frost ist für Pfeffergewächse absolutes Gift und muss vermieden werden.

Piper Gattungsliste

Piper Betle

von Asit K. Ghosh Thaumaturgist (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0 oder GFDL], via Wikimedia Commons

Betelpfeffer (Piper betle)

Die Blätter dieses Pfeffers besitzen anregende, verdauungsfördernde und antibiotische Effekte.

Weiterhin bringt die Pflanze sehr deutliche wachmachende und stimulierende Wirkungen mit sich. Der Betlepfeffer kann als natürlicher Energizer genutzt werden.

Diese Pfefferart ist Bestandteil des sogenannten Betlebissens.
Amalagopfeffer (Piper amalago)

Dieser Pfeffer ist in Zentralamerika zu finden. Der Strauch hat ziemlich kleine und schmale Blätter, die beim Zerreiben sehr stark nach Safrol duften. Durch die im Strauch enthaltenen Wirkstoffe lassen sich vermutlich leichte psychoaktive Wirkungen erzielen.
Maticopfeffer (Piper angustifolium)

Nicht alle Pfefferarten müssen psychoaktiv wirksam sein. Von dieser hier beschriebenen Art ist eine psychoaktive Wirkung nicht bekannt.

Die frischen Blätter der Pflanzen haben jedoch hohe desinfizierende Wirkungen, diese Pfefferart ist deswegen auch als Soldatenkraut bekannt. Die ätherischen Öle des Maticopfeffers haben einen stimulierenden Effekt.
Piper cubeba

By Michael Wolf (Own work) [GFDL or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Kubebenpfeffer (Piper cubeba) [Cubeba officinalis]

Kubebenpfeffer findet seinen Ursprung in Ostasien und den Sundainseln. Auch diese Pfefferart ist ein Kletterstrauch, welcher am liebsten eine Verbindung mit Erythrina variegata eingeht und sich an dieser entlang rankt.

Piper cubeba bildet Früchte aus, die gemeinhin als Cubeben oder Kubeben bekannt sind. Im Handel werden genau diese Früchte auch als Kubebenpfeffer angeboten.

Diese Pfefferart hat psychoaktive Wirkungen und anaphrodisierende Effekte, die bereits durch Hildegard von Bingen beschrieben worden sind. Dabei ist zu bedenken, dass die anaphrodisierende Wirkung erst ab einer bestimmten Dosierung einsetzt.

Die traditionelle Medizin setzt Kubebenpfeffer auch als Gehirnpflanze ein. Die Früchte der Pflanzen kommen bei Gedächtnisschwäche und als Aphrodisiaka zum Einsatz.

Der Kubebenpfeffer ist eine alt bekannte Heilpflanze, allerdings gerät altes Wissen auch in Vergessenheit. Und da Vergessenes gerne wiederentdeckt wird, wurde der Kubebenpfeffer zur Heilpflanze des Jahres 2016 gewählt (Paracelsus e.V.).

Kubeben ist ebenfalls Bestandteil der orientalischen Fröhligkeitspillen.
Tetsipfeffer (Piper interitum)

Dieser Pfeffer ist in Peru beheimatet. Die dortige indigene Bevölkerung fertigt aus dem sogenannten "tetsi" ein Schnupfpulver an, welches psychoaktive Wirkungen haben soll. Das Pulver wird häufig als Ersatz zu Tabakschnupfpulver konsumiert.
Langer Pfeffer (Piper latifolium)

Die Früchte des Langen Pfeffers sind in Arabien und Asien als Gewürz bekannt. Gleichfalls werden sie dort als Heilmittel und natürliches Aphrodisiaka verwendet.

Die anregende Wirkung dieser Pfefferart verbessert die Aufnahme vieler anderer Wirkstoffe enorm.
Rauschpfeffer, Kava Kava (Piper methysticum)

Eine der wohl bekanntesten Pfeffersorten unter Ethnobotanikern. Neben den volksmedizinischen Wirkungen als Aphrodisiakum, Tonikum und Stimulans wird Piper methysticum auch zu psychoaktiven Zwecken genutzt.

Der Pfeffer ist Bestandteil des Kava Kava Getränkes, welches stimulierende und euphorisierende Wirkung hat.
Ihr kennt euch mit Pflanzen dieser Gattung besonders gut aus? Ihr kennt Wirkungen und Inhaltsstoffe von Arten, die wir nicht aufgeführt habt? Dann mailt uns euer Wissen oder schreibt uns einen Kommentar.

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